Zum Inhalt springen

Beteiligung

Es gibt grundsätzlich zwei Szenarien, wie wir am schnellsten und einfachsten den eigenen Strom auf unseren Dächern erzeugen können: das WEG-Modell (alle zahlen und bekommen anteilig den Gewinn) oder das GbR-Modell (nur ein Teil zahlt und erhält den Gewinn).

In den folgenden Tabellen wird mit folgenden Werten gerechnet: ca. 50-60.000,- Euro Investition für Solarteure, Elektriker und Co. sowie weitere 10.000,- Euro für notwendige Umbauten zu Mieterstrom (zusätzlicher Zählerschrank, vorgeschriebene Messtechnik usw.).
Gesamt wird – mit Puffer und vorsichtig geschätzt – von einer Investitionssumme von 70.000,- Euro ausgegangen.

Dem Invest stehen Einnahmen von voraussichtlich rund 4.000,- Euro pro Jahr gegenüber (v. a. abhängig vom gewählten Verkaufspreis im Haus und wie viele Parteien im Haus am Mieterstrom teilnehmen wollen)

Wichtig: Förderungen der Stadt München (sowohl für PV als auch für Mieterstrom) im voraussichtlich mittleren vierstelligen (!) Euro-Bereich ist hierbei noch nicht berücksichtig. Sprich: die Anlage wird – Stand Januar 2023 – 60-65.000,- Euro kosten.

Variante 1, das WEG-Modell

Jjede Eigentümerin und jeder Eigentümer zahlt 1/10 oder den entsprechenden Miteigentumsanteil (bspw. 86/1.000). Das ist pro Kopf die geringste Belastung, jedoch müsste jede und jeder mitzahlen. Da v. a. für Kapitalanleger eine Investition, welche sich vermutlich spätestens in 15-18 Jahren amortisieren wird, nicht allzu lukrativ und verlockend klingt, möchte das vielleicht nicht jede/r.

WEG-Modellnach MEAEtrag / a
Whg. 16.160 €352 €
Whg. 26.300 €360 €
Whg. 35.180 €296 €
Whg. 46.650 €380 €
Whg. 59.660 €552 €
Whg. 66.370 €364 €
Whg. 77.700 €440 €
Whg. 85.250 €300 €
Whg. 96.650 €380 €
Whg. 1010.080 €576 €

Variante 2, das GbR-Modell

Ein Teil der Eigentümergemeinschaft schließt sich zu einer GbR zusammen und errichtet und betreibt die Anlage. Eine Kostenverteilung kann zu gleichen oder unterschiedlichen Teilen erfolgen.

GbR-ModellInvestitionssummeEtrag / a
235.000 €2.000 €
323.333 €1.333 €
417.500 €1.000 €
514.000 €800 €
611.667 €667 €
710.000 €571 €

Investition und Betrieb vs. Mieterstrom

Entgegen einer ersten Vermutung ist es nicht notwendig, sich bei der PV-Anlage finanziell zu beteiligen, um dann den günstigeren Solarstrom im Haus beziehen zu können.

Beispiel: wenn nur drei Personen die Anlage finanzieren und den Solarstrom für 35 Cent pro kWh anbieten, ist es im Interesse dieser zwei Investoren, möglichst viel Strom im Haus für diese 35 Cent pro kWh zu verkaufen.

Der Strom, welcher nicht im Haus verbraucht bzw. verkauft wird, geht für eine Vergütung von gerade mal 7,9 Cent pro kWh ins öffentliche Stromnetz. Damit würde sich die Anlage nicht innerhalb der der 15-18 Jahren amortisieren.

Je mehr Parteien im Haus den Mieterstrom beziehen, umso besser für die Rentabilität der Anlage. Als Anreiz für den Bezug von Mieterstrom (statt bspw. Stadtwerke, Yellowstrom oder andere) ist – neben dem ökologischen Aspekt – sicherlich der Preis: auch wenn ein Strompreisdeckel von 40 Cent pro kWh auf 80% des Vorjahresverbrauchs greift, wird der Mieterstrom günstiger sein.

Ziel: Mieterstrom ist der günstigste Strom, aber der Verkaufspreis pro Kilowattstunde ist hoch genug, damit die PV-Anlage kein „Draufzahl-Geschäft“ wird.